Nachdem die Unternehmenseigentümerin sich seit Jahren privat mit Solidarität und Menschenwürde beschäftigte und engagierte (informiert durch Organisationen und Kampagnen wie CleanClothes, Südwind, GoodNightWhitePride, Indymedia, Attac u.v.m.), kam sie 2005 im Zuge eines betrieblichen Gesundheitsprojektes zu dem Schluss, dass sowohl Inhaberin als auch Betrieb auf Dauer nur dann erfolgreich UND glücklich sein können, wenn die persönlichen Überzeugungen im Beruf gelebt werden und die Inhaberin als Person sich mit dem Betrieb identifiziert.
Weiters beschloss sie, ihr Engagement auf das unmittelbare Umfeld zu konzentrieren, auf Gebiete, wo sie mit ihrer Expertise und der betrieblichen Infrastruktur konkrete Ergebnisse erzielen kann.
Es folgten Aktivitäten wie der Aufbau einer regionalen Vermarktungsplattform und der systematische Bezug von regionalen Rohstoffen, die Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendbildungseinrichtungen, die Teilnahme am Trigos-Wettbewerb und öffentlichkeitswirksam am Fahrradwettbewerb, eine Energieberatung, der Beitrag zum Buch „Nachhaltig backen“, die Zusammenarbeit mit dem Sozialmarkt....
Die Entstehung der Gemeinwohlökonomie wurde zunächst beobachtet, und als sie weit genug entwickelt schien, um ein brauchbares Tool für diesen Betrieb zu sein, war es selbstverständlich, daran teilzunehmen.
2013 erstellte der Bichlbäck seine erste Gemeinwohlbilanz im Zuge eines Workshops der Tiroler Regionalgruppe in Form einer Peer-Evaluation.
Im ökonomischen Sinne von “Small Is Beautiful” war diese Regionalgruppe allerdings immer noch zu weit gestreut. Und alleine ohne regionale gleichgesinnte Partnerunternehmen sah die Unternehmerin nicht allzu viel Sinn in der Neuauflage der Bilanz. Sie startete einen individuellen Anlauf zu einer Bezirksgemeinschaft, doch erst als die Gemeinwohlökonomie Tirol einen eigenen Verein gründete und 2017 ihre Fühler nach Wörgl ausstreckte, kam ein ausreichende Interessensgemeinschaft zustande.
2018 organisierte sie im Rahmen eines LEADER-Projektes einen Bilanzierungsworkshop mit dem Beraterteam Amann/Moser für 8 Unternehmen aus dem Bezirk Kufstein und trat dabei als Projektträgerin auf. Gleichzeitig übernahm sie die Rolle der Bezirksvertreterin im Tiroler Verein.
In der Zwischenzeit engagierte sich der Betrieb in der Genussregion Untere Schranne, führte in Niederndorf die dezentral organisierte “Nacht des Genusses” der Kaufmannschaft ein und erneuerte damit die regionale Vernetzung, versuchte es auch mit einem Unternehmerstammtisch, setzte mit großem baulichen Aufwand das selbst auferlegte Energieeffizienzpaket um, unterstützt lokale Projekte wie das Repair-Café und die Tafel des Roten Kreuzes, erhielt für integrative Lehrlingsausbildung den “Wir-Sind-Inklusiv”-Preis, initiierte das Kufsteiner Mehrweg-Kaffeebecher-System…. Es geschehen laufend viele kleine und große Dinge.
Der Betrieb betrachtet die Gemeinwohlökonomie als eine spezielle Form von Qualitätsmanagement und somit als Werkzeug und Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.
Bäckerei-Konditoreiwaren-Café
Birgit Pristauz
Kirchgasse 1
6342 Niederndorf
T +43 5373 61267
oder
M +43 676 898749 203